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Obama will US-Raumfahrt stärker privatisieren

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Beitrag  toni Mo Feb 01, 2010 9:17 pm

Nach Plänen von US-Präsident Barack Obama soll die NASA mit zusätzlichen Milliarden Unternehmen ermuntern, Raumschiffe zu bauen, zu starten und zu betreiben. Die Weltraumbehörde könnte dann Fahrten für ihre Astronauten bestellen wie eine Fahrt mit dem Taxi - möglicherweise gilt das auch für die geplante Rückkehr zum Mond. Kritiker machen Sicherheitsbedenken geltend.

In Obamas Haushaltsentwurf sind zusätzlich 4,9 Milliarden Dollar für die NASA in den kommenden fünf Jahren vorgesehen. Das meiste Geld werde in die private Raumfahrt fließen, glaubt der Direktor des Branchenverbands Commercial Spaceflight Federation, John Gedmark. Wenn erst Konzerne Astronauten ins All bringen, könnte sich die NASA anderen Aufgaben zuwenden und hätte mehr Kapazitäten etwa für Forschung. Zudem, so die Hoffnung der Privatisierungsbefürworter, würde eine neue Generation von Konzernen, einige mit Internet-Wurzeln, der Raumfahrt einen Innovationsschub bescheren.

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NASA als sicherer Kunde
Sie vergleichen die Raumfahrt mit der Luftfahrt in ihren Anfangsjahren. Damals waren es zunächst die Streitkräfte, die die meisten Flugzeuge benutzten. Später aber begannen Privatunternehmen Flugzeuge zu bauen und zu fliegen, besonders nachdem sie in der US-Regierung einen zuverlässigen Kunden hatten, um Luftpost zu den Empfängern zu bringen. Genau das würde die NASA sein: ein sicherer Kunde, für den die privaten Firmen bis zum Jahr 2020 Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS befördern könnten. Das wäre vergleichbar mit jenen Jahren, in denen die NASA nach dem "Columbia"-Unglück von 2003 Russland dafür bezahlte, US-Astronauten zur ISS zu bringen.

Kommen die "glorreichen Tage" zurück?
Eine Privatisierung der Astronauten-Flüge würde die Raumfahrtindustrie wieder wettbewerbsfähig machen und die "glorreichen Tage" zurückbringen, wirbt Mike Gold von Bigelow Aerospace, das die erste private Raumstation baut und einer der potenziellen Betreiber von Raumschiffen ist. Doch es gibt Kritiker der Outsourcing-Pläne: von ehemaligen NASA-Mitarbeitern, die Sicherheitsbedenken geltend machen, bis hin zu Kongressabgeordneten, die den Abbau von Arbeitsplätzen befürchten. Die Raumfahrt sei bei aller Routine immer noch eine gefährliche Unternehmung, die nicht privaten Firmen überlassen werden sollte, um damit Geld zu verdienen. Der Staat, so glauben sie, würde wichtiges Wissen und Kontrolle preisgeben.

"Outsourcing keine radikale Neuerung"
Man müsse vorsichtig sein, was man weggebe, mahnt der New Yorker Professor Paul Light: "Es wird wahnsinnig teuer, es zurückzuholen." Der Raumfahrtexperte Howard McCurdy von der American University hält das geplante Outsourcing für gar keine so radikale Neuerung. Schon die Space Shuttles seien nicht von staatlichen Betrieben, sondern dem Unternehmen Rockwell International gebaut worden. Von 1996 an habe die Regierung des damaligen Präsidenten Bill Clinton immer mehr Befugnisse des Flugbetriebs an Privatunternehmen übertragen. "Das ist etwas, wohin die NASA schon seit 25 Jahren steuert", sagte der Experte. Die Sicherheitsbehörde Aerospace Safety Advisory Panel weist jedoch darauf hin, dass die die derzeitigen kommerziellen Raketen nicht für den bemannten Raumflug zugelassen sind. Dies sei nicht unmöglich, aber ein sehr langer Prozess, sagt Scott Pace von der George Washington University.

Auch Google könnte mitmischen
Als mögliche Bewerber gelten Boeing und Lockheed. Sie bringen mit ihrem Delta- und Atlas-Raketen bereits regelmäßig und zuverlässig Satelliten ins All, für Privatunternehmen und im Auftrag der Regierung. Auch Neulinge wie der PayPal-Gründer Elon Musk, dessen Privatunternehmen SpaceX 2008 erstmals eine Trägerrakete ins All schoss, sowie Orbital Sciences aus Virginia und Bigelow Aerospace aus Las Vegas könnten mitmischen. Google hat 30 Millionen Dollar für den Bau eines Mond-Rovers ausgelobt. Der Internet-Konzern unterstütze die kommerzielle Raumfahrt, sagt Tiffany Montague von Google. "Wir sind aber keine Weltraum-Unternehmer - jedenfalls noch nicht. Wer weiß, was wir in Zukunft noch alles machen."


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